Dienstag, 5. Mai 2009

Ausflug nach TianJin

Letzte Woche haben wir uns erstmals die Zeit genommen, in die zweite nahe gelegene Großstadt zu fahren, nach TianJin. Zuvor hatten wir nichts Gutes über TianJin gehört, vonwegen es sei schmutzig und sehr industriell, sodass wir mit geringen Erwartungen die Sache angingen. Allerdings wurden wir vom Gegenteil überzeugt. TianJin ist nach Hong Kong und ShangHai eine der Städte, in denen der westliche Einfluss sehr stark war. Vorallem zur Zeit des Bürgerkrieges siedelten sich hier die Besatzungsmächte wegen der günstigen Meerlage und Nähe zur Hauptstadt an. Viele der damaligen Konzessionsgebäude stehen noch heute und werden restauriert. In TianJin wird derzeit enorm viel gebaut, wobei in den historischen Viertel scheinbar auf den Baustil geachtet wird. Alles was schon fertig ist, sieht sehr hübsch und einladend aus. Sehr viel ist in europäischen Stilen gebaut, sodass man sich mit etwas Fantasie hier mal wie in Italien und dort mal wie in Österreich fühlen kann. Ausgesprochen gut ist auch die Küche, die neben westlicher Kost auch aus vielen Meeresfrüchten besteht. Wir haben uns einen Meeresteller zusammenstellen lassen bestehend aus 6 unterschiedlichen Tieren, die natürlich alle noch lebten, als wir mit dem Finger darauf zeigten.
„Höhepunkt“ des Ausfluges war für mich, das Grab meines Kung Fu Schulgründers Huo YuanJia zu besuchen, der in TianJin geboren wurde und dort tätig war und wie zu seiner Zeit auch heute noch als Nationalheld gefeiert wird. Natürlich ist mit TianJin in diesem Falle nicht wirklich die Stadt sondern die Provinz gemeint, was für uns bedeutete, dass wir eineinhalb Stunden in die chinesische Pampa fahren mussten, um sein Geburtshaus zu finden. Dieses ist inzwischen als kleines Museum ausgebaut (leider alles nur chinesisch erläutert) und eine Kung Fu Internatsschule hat sich daneben angesiedelt, deren Schüler uns dann auch was vormachen konnten. Sein Urenkel wohnt übrigens noch immer in diesem Ort, wie uns berichtet wurde.

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