Donnerstag, 1. September 2011

Ankunft/Erste Tage - Oh s**t, I wet my pants!

Nach einem kurzen Zwischenstopp auf meiner Reise in Zürich, wo ich von jodelnden Zügen und der Tatsache, dass es doch ernsthaft erlaubt ist, in der Schweiz Taschenmesser im Handgepäck mitzuführen, verblüfft wurde, hat mich China warmherzig und mit offenen Armen willkommen geheißen: mit heftigen Monsunregen, Bettwanzen in der Jugendherberge und der obligatorischen Magenverstimmung in den ersten Tagen.
Angekommen am Flughafen Pudong kam ich erst einmal in den altbekannten Kampf mit den Taxifahrern. „Go where? Very cheap, only because you are friend!“ hört man es immer wieder, auch wenn man Ihnen unmissverständlich zu verstehen gibt, dass man nur zur U-Bahn will, die ich erst lernen musste zu finden.
Sobald ich nach der Anunft aus dem U-Bahnhof hinaustrat, startete ein Wolkenbruch, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Innerhalb von Minuten waren die Straßen knöcheltief überschwemmt. Sofort kamen aus allen Ecken fliegende Händler mit Regenschirmen. Interessanterweise findet man in China immer genau das, was man in dem Moment am dringendsten braucht, im Überfluss. Und so war meine erste Investition ein simpler schwarzer Regenschirm für 1 €. Allerdings war er nicht mal das wenige Geld wert, da es sich doch um ein recht einfaches Modell handelt, was nur aus einem sehr simplen Drahtgestell besteht, welches mit einem Stoff bezogen ist, der garantiert nicht wasserdicht ist. Allerdings könnte es auch am Regen gelegen haben, der so heftig war, dass ich bezweifle, dass auch nur irgendein Schirm dagegen angekommen wäre. Sporadisch trage ich den Schirm jedoch immer bei mir, auch wenn er wahrscheinlich nur gegen sengende Sonne zu gebrauchen ist, die ich hier aber bis jetzt noch nicht gesehen habe. Geizig, wie ich manchmal bin, machte ich mich nun im strömenden Regen zu Fuß auf den gut beschriebenen Weg zur Jugendherberge, den riesigen Koffer, der mindestens so wasserdicht ist wie mein Schirm, durch das Wasser schleifend im Schlepptau. Nachdem ich triefnass in der Jugendherberge ankam hätte ich mich eigentlich nur in den Hintern beißen können, dass ich den einen Euro für das Taxi unbedingt sparen musste. Jetzt muss ich wahrscheinlich das Fünffache ausgeben, um meine nicht trocknenden, zu schimmeln anfangenden Hosen wieder sauber zu bekommen, da mein Koffer den ganzen Regen regelrecht aufgesogen hat und meine ganzen Klamotten klatschnass geworden sind.
Ähnlich dumm war mein Geiz bei der Nahrungssuche. Vielleicht war es nicht ganz so klug von mir, gleich in den ersten Tagen zu gucken, wo ich das billigste Essen bekomme, da ich mit den üblichen Verdauungsproblemen bestraft wurde, die eigentlich jeder Ausländer im ersten Monat mindestens einmal bekommt.
Bei meinen ersten Ausflügen in die nähere Umgebung wurde mir bewusst, was für eine großartige Stadt Shanghai doch ist. Allerdings ist Shanghai verdammt teuer im Vergleich zum restlichen China, sodass man doch recht viel Geld ausgeben muss um die wirklich tollen Sachen zu erleben.

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