Donnerstag, 1. September 2011

Wohnungssuche - How to fool a foreigner...

Bereits in Deutschland war mir eigentlich schon ziemlich klar, dass ich wahrscheinlich nicht im Wohnheim wohnen werde. Damals sprachen noch Gründe dagegen, wie dass man jeden Abend vor 23:00 zu Hause sein muss, da man sonst ausgeschlossen wird, Nachtruhe, und die Tatsache, dass es nur schwer möglich ist, Besuch zu haben. Was davon wirklich wahr ist, konnte ich bis jetzt leider nie in Erfahrung bringen. Daher wollte ich mich zumindest nach Alternativen umsehen und so wagte ich am dritten Tag nach meiner Anreise, nachdem ich vorher nur in der näheren Umgebung rumgedümpelt bin, den etwas weiteren Weg zu meiner Uni. Meine Uni wurde ja in allen Beschreibungen, die ich zuvor gelesen habe, ohne Ende lobgepriesen. Mit großem Entsetzen musste ich leider feststellen, dass es sich dabei wohl nur um haarsträubende chinesische Übertreibungen handelt, in dem Moment wo ich das Unigelände betrat. Ich hatte mir extra einen Tag genommen, um das „ach so riesige Gelände“ zu Fuß zu durchqueren und mir die Wohnheime anzugucken. Nun gut, nach gut einer Stunde war ich vor und zurück und kreuz und quer gelaufen und hatte das gesamte Gelände komplett besichtigt. Ich bin schon auf meinen ersten Klassenausflug gespannt, wo sich der Lehrer auf die „weite“ Reise begibt (etwa zehn Minuten), mit den Studenten zum Osttor zu gelangen, um die lokalen „zahlreichen“ Restaurants (so zwei oder drei) kennenzulernen. Die „Shopping Mall“, die sich auf den Gelände befindet, entpuppte sich ebenfalls nur als Anreihung von Minimärkten: einen für Getränke und Snacks, einen für Schreibwaren, irgendwas anderes und ein Friseur. Das war dann die „Mall“. Beim Laufen fiel mir außerdem auf, dass auch der Beiname „Parkuniversität“ nicht so ganz der Wahrheit entsprach. Das stimmte allemal für die Gegenden mit administrativen Gebäuden, vor denen in der Tat gut gepflegte Grünflächen existieren. Auch die Straßen sind mit Pappeln gesäumt, was in China recht einzigartig ist. Doch wird es im Großen und Ganzen, je weiter man sich vorkämpft, immer weniger grün und mistig. Die Wohnheime glichen dann eigentlich schon normalen ollen Arbeitersiedlungen. Die Fahrradparkplätze schienen zu Müllhalden umfunktioniert worden zu sein und ich frage mich ernsthaft, wie sie in der einen Woche bis Unistart das alles aufräumen wollen, wenn es denn überhaupt geplant ist. Erreichen konnte ich leider nichts, da die Vermietung erst im September beginnt. Als ich allerdings erfahren habe, dass für ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküche und –bad ein stolzer Preis von umgerechnet 12 € pro Tag verlangt wird, war mir klar, dass ich hier nicht wohnen will!
So fing ich an im Internet nach nahegelegenen Wohnungen zu suchen und fand glücklicherweise recht bald eine WG-Börse für Shanghai. Nachdem ich alle in Frage kommenden Angebote kontaktiert hatte, fing ich den nächsten Tag mit Besichtigungen an. Im Prinzip glichen sich alle ziemlich in Lage, Preis und Qualität, bis auf meine jetzige Wohnung, die in Sachen Qualität deutlich herausstach.

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