Dienstag, 7. Oktober 2008

Ferien

Momentan sind Ferien in China, was bedeutet, dass auch wir fünf Tage frei haben. Naja, eigentlich nicht wirklich, da wir dafür 2 Wochenenden opfern mussten. Wir haben die Zeit genutzt, um mal etwas länger in Beijing zu bleiben. Zu Beginn haben wir uns einen Tempel etwas außerhalb von Beijijng angesehen, der in den Bergen liegt. Chinas Tempel sehen sich alle sehr ähnlich. Die Farben, der Bau, alles gleicht sich.

Da inzwischen das Verkehrsgesetz aufgehoben wurde, laut dem Autos mit ungeraden Nummern nur an ungeraden Tagen fahren dürfen und umgekehrt, hat sich der Verkehr in Beijing nun wieder fast verdoppelt, was sich stark auf die Luftqualität auswirkt und auf die Zeit die man im Verkehr verbringt. Zu Ferienzeiten ist das dann nochmal schlimmer, sodass man in tourisitischen Gegenden kaum voran kommt, auch nicht zu Fuß. Der Tempel war demzufolge sehr überfüllt und die Aussicht auf Beijing, die man nach einem langen Treppenanstieg haben sollte, konnte man vergessen. Zurück ging es mit einer Sommerrodelbahn. Wir drei blieben dann in der Stadt und suchten uns eine Jugendherberge im so ziemlich teuersten Viertel der Gegend. Hier wimmelte es nur so von Touris. Bis jetzt habe ich ja erstaunlich wenige gesehen, tagelang sogar gar keine. Anscheinend scheinen die sich in einer einzelnen Barstraße (San Li Tun Lu) zu tummeln. Dennoch kamen wir mit einem Zehnmannzimmer sehr günstig davon und stürzten uns ins viel umworbene "teurere" Nachtleben, was aber eine Enttäuschung war. Gott sei Dank mussten wir als Westler keinen Eintritt bezahlen und haben special security bekommen, der uns vor unfreundlichen Chinesen beschützte.

In unserer Jugendherberge hatten wir dann erstmals Kontakt zu anderen Ausländern aus aller Welt. Hier konnten wir über bisherige Erlebnisse plaudern und uns entspannen bei einem full english breakfast und unschlagbar langsamen Internet. Als es mir zu langsam wurde (ich brauchte zum Lesen einer Mail etwa eine Stunde) ging ich ins Internet-"Café" direkt nebenan. Auch wenn ich glaube, schon vieles von China gesehen zu haben, das hat mir echt mal wieder den Atem geraubt. Es ging eine schäbige Treppe ein Stockwerk höher und dort erwartete mich ein Gemisch aus Spielhölle und Erotikparadies. Ein riesiger Raum, voll mit Computern, auf denen hauptsächlich World of Warcraft, Warcraft III und Pornos liefen, eröffnete sich mir, dazu eine ganze Reihe kleinerer privaterer Räume. Im Zentrum war ein Schalter, wo die Bezahlungen abgewickelt wurden. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, wie das Rechnungssystem funktioniert und war heilfroh als ich wieder draußen war. Jetzt glaub ich auf jeden Fall auch, dass Chinesen Computerspiele zu ihrem Beruf machen. Mein Job wird jetzt langsam unangenehm, weil es nachts bittekalt wird. Vor November wird hier aber nicht geheizt, sodass wir manche Tage ziemlich durchgefroren sind. Da freut man sich dann auf jeden Haufen Pferdekacke, den man schippen darf, weil der sehr viel Wärme spendet. Im Kindergarten hingegen ist es so kalt wie draußen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Habt ihr euch diese "Teufelshörner" gekauft? :-* caro
Gruß an Lukas und Lukas ;)

Max Görmer hat gesagt…

Ja, haben wir. Für 50 Cent kann man sich das schon mal leisten. Sind sie aber auch leider am gleichen Abend bis auf eines wieder los geworden.