Samstag, 27. September 2008

Allgemeiner Bericht

So allmählich ist der Tagesablauf hier (außer am Wochenende) ganz und gar Routine geworden, was auch der Grund ist, warum ich lange Zeit nichts mehr geschrieben habe. Die Arbeit im Kindergarten wird jetzt schichtweise erledigt, so dass jeder von uns 3 Tage auf dem Feld und 2 Tage im Kindergarten arbeitet. Ich bin immer montags und mittwochs dran. Auf dem Feld kümmern wir uns nach wie vor um die Ernte bzw. den Abriss der alten Ställe. Langweilig wird das aber fast nie. Das einzig besondere war, dass ich diese Woche 6 Tonnen olympische Pferdekacke verfrachtet habe. Wir sind dazu in die olympischen Pferdeställe gefahren, was etwas spannender war. Inzwischen ist die Arbeit draußen aber unangenehmer geworden, da es plötzlich deutlich kälter und nässer geworden ist. Also nichts mehr mit oben ohne buddeln. Dieses Wochenende haben wir nicht frei, stattdessen werden wir ab 1. Oktober sieben Tage freibekommen (zum Feiertag).
Unser letztes Wochenende ist sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Es hat geschüttet wie noch nie zuvor und wir wurden patschnass. Zusätzlich hatten wir im Bus das Vergnügen, auf einer provisorischen Sitzreihe zu sitzen. Der Bus ist dann genauso gefahren wie alle Autofahrer hier: Lückenspringen, Überholen auf dem Standstreifen, Drängeln und so weiter gehörten dazu. Wobei der Bus natürlich einen gewaltigen PS-Bonus hat und dadurch fast immer Vorfahrt. Letzte Woche haben wir den ersten Unfall gesehen. Eine Leiche lag noch auf der Straße, allerdings zeigten die durchschlagenen Windschutzscheiben der Unfallautos, dass es noch mehr Leute dahingerafft haben muss. Soviel zum Thema unangeschnallt Autofahren. Das verrückte war eigentlich viel mehr, dass das niemanden hier interessiert hat. Da liegt dann halt ein Toter auf der Straße und dabei bleibt es. Wenn es hier Unfälle gibt, dann sind sie heftig, dass haben wir jetzt verstanden.
Zum Thema Arbeitsteilung in China hatte ich wieder ein besonderes Erlebnis: Auf dem Weg zur U-Bahn mussten wir wieder durch Security. Vorm X-Ray-Scanner saßen, sage und schreibe, 5 Polizisten. 2 haben SMS geschrieben, einer hat gelesen, 1 schlief und der letzte schließlich guckte in der Gegend umher, aber nicht auf den Bildschirm. Sehr effizient.

Keine Kommentare: