Montag, 1. September 2008

Allgemeiner Bericht

Langsam kommt Alltag in unser Zividasein im Ausland. Immerhin haben wir jetzt regelmäßige tagfüllende Aufgaben hier zu erledigen. Die bestanden zwar nur aus Düngerherstellung mit allem drum und dran, aber wir waren beschäftigt. Hauptsächlich haben wir Kuhmist mit Wasser verdünnt, welchen wir anschließend über Kompost gossen. Doch auch die Pflanzenabfälle mussten erst besorgt werden, was in der Rodung eines Wäldchens endete, wo wir uns durch das hüft- bis brusthohe Dickicht mit Sicheln schlugen. Das ganze wurde erschwert von allerlei Insekten, wie Gottesanbeterinnen und doch schon recht große Spinnen (man stumpft, was Insekten betrifft, hier sehr schnell ab, finde ich), und sehr widerspenstiges Rankezeug, was sich überall festkrallt und auf der Haut brennt.

Wirklich gelitten habe ich aber nur unter den Mücken, die sich hier im eher tropischen Klima sehr heimisch zu fühlen scheinen. Da ich bis jetzt keine lange Arbeitshose habe, sind meine Kniekehlen total zerstochen. Nächste Woche fängt dann die Kindergartenarbeit an. Ab morgen sind die Ferien in China vorbei und heute kamen die ganzen Familien ihre Schützlinge abgeben. Die Mädchen haben bei unseren Anblick eher geweint und die Jungen waren mal wieder nicht zu bändigen, sehr lebhaft. Unser Wochenende war eher bescheiden. Das letzte mal sind wir jetzt hier geblieben, ab nächste Woche werden wir in Beijing übernachten, weil sich dann die Preise wieder normalisiert haben sollen. Matthias und Fabian sind mit Freunden für vier Tage auf die Mauer gefahren und haben uns hier gelassen. So haben sich Lukas, der andere Lukas (kam Montag) und ich von der Woche entspannt und mal wieder eine Massage gegönnt.

Massage ist in dem Sinne sehr lustig, da die Chinesen kein Blatt vor den Mund nehmen und alles sagen, was ihnen im Kopf rumschwirrt, was durchaus auch mal in einem Geflirte enden kann. Ich habe leider den "Fehler" gemacht, dass ich eine Masseurin etwas länger betrachtet habe, und jetzt werde ich damit ständig konfrontiert, von wegen ich soll mir doch ihre Nummer geben lassen und so weiter. Ansonsten werden einen während der Massage durchaus mal aus Faszination Augenwimpern ausgerissen oder an Lukas Augenbrauenpiercing rumgezuppelt. Mit den beiden Lukasen kann man echt eine coole Zeit verbringen. Wir drei sind uns jetzt einig, dass wir uns jeder eine PSP kaufen wollen, da die hier unschlagbar billig sind und das schon immer ein gemeinsamer geheimer Kindheitstraum war.
Inzwischen bin ich der letzte, der noch mit einem Chinesen im Zimmer wohnt, alle anderen Deutschen sind jetzt paarweise untergebracht. Zurzeit genieße ich aber wieder mein Zimmer alleine, da Lin Dong alle paar Wochen zur Augen-OP muss.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Max hast ja jetzt längere Zeit schon nichts neues mehr geschrieben. Was los? Passiert nichts oder haste was falsches gegessen und kannst dich nicht mehr bewegen? Aber was ich dich mal fragen wollte wegen essen, in eurem Heim soll es ja nun nicht so dolle schmecken. Habt ihr Jungs auch mal gesagt so jetzt machen wir euch mal typisch deutsches Essen? Wär doch mal was anderes, dann müsstet ihr zumindest einen tag mal nicht in ein Restaurant gehen. ^^

Max Görmer hat gesagt…

Naja, zurzeit ist es eher ein Zeitproblem, dass ich so wenig schreibe, ich komme einfach kaum noch dazu. Auch wiederholt sich allmählich vieles, was ich nicht mehrmals erläutern möchte. Das Kochen von deutschen Essen hier könnte schwierig werden. Zum einen fehlen die Zutaten, vorallem in puncto "ordnetliches" Fleisch und Gewürze, zum anderen fehlen natürlich auch die Kenntnisse. Aber ganz ehrlich, wir haben es auch noch nicht versucht.
Ich versuch ab sofort wieder häufiger zu schreiben. Ich habe sogar schon ein schlechtes Gewissen, aber die Zeit sitzt mir stets im Nacken.