
Ein Anfänger braucht dafür locker 15 Minuten. Vor jedem Essen werden eine Danksagung und ein klassischer Text vorgetragen und nach dem Essen kann man Punkte für gutes Benehmen erlangen.
Wann immer man jemanden sieht, verbeugt man sich und grüßt. Zum Tai Chi joggt oder marschiert man im Gleichschritt. Vor jeder Gruppentätigkeit wird durchgezählt und eigentlich gibt es auch Einheitskleidung. Ich kann mich mit all dem noch einigermaßen anfreunden, aber oft wird die Einrichtung hier mit unserer Vorstellung vom Bund verglichen. Dass es sich um keinen Waldorfkindergarten in dem Sinne handelt, sieht man spätestens beim Umgang mit den Kindern. Sie werden regelrecht gezüchtigt. Sie werden geschlagen, wenn sie beim Essen nicht gerade sitzen, umhergucken oder gar reden. Einmal sollte ich im Kindergarten Klavier spielen. Die Kinder mussten sich im Schneidersitz auf den Boden setzen und mir lauschen. Dabei waren sie gerade mal 2-5 Jahre alt.
Wir haben, was das betrifft, immer eine Extrawurst, bei uns ist es mehr oder weniger egal, wie wir uns verhalten. Aber ich merke sehr, dass je stärker wir uns assimilieren, desto doller freuen sie sich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen